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18. Juni - 30. Juli 2005


Köln›‹Berlin 3/3
Neue Landschaften

Käthe Kruse
Sonja Kuprat


Eröffnung: Freitag, 17. Kuni 2005 19.00Uhr

Sonja Kuprat, 1958* Essen, in Köln lebend, Studium an FH Dortmund/Köln. beschäftigt sich seit 1995 als Malerin ausschließlich mit dem Thema Landschaft. Sie verdichtet die Ebenen des Himmels und der Pflanzenwelt auf der Leinwand. Kuprat arbeitet an aufbauenden und fortentwickelnden Serien und Werkabschnitten. Titel von Ausstellungen verweisen auf die jeweilig exponierte Werkreihe und markieren zeitgleich den kohärenten Moment der gegenwärtigen, malerischen Position.

Kuprat beginnt ihre Bilder durch sehr präzise Himmel und Wolkenmalerei. Als zweite Ebene malt sie, mit unterschiedlichen Techniken, in starken lebendigen Grüntönen Pflanzenmotive und Naturelemente darüber. Die Weitsicht und die Nahsicht werden durch Kuprat in ihrer Gegensätzlichkeit in eine Beziehung gesetzt. Wo erzeugt sich in dieser starken Spannung der Motive das Bild? Die Kunst passiert hier regelrecht durch den Leib und Kopf. Wir sehen im Gemälde nicht das was in uns entsteht: Was wir sehen sind weite Landschaften, luftige Bilder, eine erfrischende Stimmung erzeugt sich durch diese gezielt sinnlich gesetzte Landschaftsmalerei. Kuprat bewirkt durch das Aufeinandertreffen der beiden Malebenen eine Transformation der Bildmotive in ihre Umkehrung. Der Himmel wird nah - die Landschaft wird weit, obwohl es unser Auge gleichzeitig anders sieht.
In jüngster Zeit erweitert Kuprat den reinen Malprozess vom Bild selbst in den Raum hinein. In Ausstellungssituationen zieht sie selektiv farbig gestaltete Wandflächen in die Malerei mit ein und dehnt den Malprozess somit räumlich aus. Die Verbindung aus Bildhängung, Präsentation und Farbgestaltung lässt eine installative Situation entstehen, welche den illusionistischen Charakter der Malerei unterstreicht und in den Raum hinein überträgt. "… Der Fluss der Farbe ermöglicht dem Betrachter, deren Bewegung gedanklich weiterzuführen und über die Grenzen des Bildes hinaus in den Raum zu projizieren. Indem das Auge in die Farbschichten eintaucht und sich in der Farbmaterie verliert, erfährt es die Möglichkeit, ein Gefühl von grenzenloser Weite und Unendlichkeit bewusst zu erleben. Als scheinbarer Ausschnitt aus einem größeren Gesamt-zusammenhang suggeriert das Bild die eigentliche Ungreifbarkeit sinnlich fassbarer Phänomene." (Uwe Schramm, 2004)


Käthe Kruse, *1958 Bünde/Westfalen, in Berlin lebend, Kunststudium HdK Berlin. Bevor sie Kunst studierte, ist Kruse bereits als Mitglied und Sängerin der Gruppe "Die tödliche Doris" (v) berühmt geworden. Nach wie vor tritt Käthe Kruse als Musikerin und Texterin auf. Ihre Konzepte zu den Bilder, Objekten, Installationen und Videos sind oft Umsetzungen von Texten ihrer Lieder, welche oft tragender Teil ihrer Performances sind.

Für das Largus erarbeitet sie "Neue" Landschaftsbilder, die sie durch die Erzeugung von sichtbaren Ebenen Tiefe und Dimensionen verleiht. Eine Reihe von Auskratzbildern, eine wiederholt in ihrem Werk auftauchende Technik, erweitert Sie mit dieser Reihe von "Ausschnittbilder".
Seit vielen Jahren arbeitet Kruse mit dem Medium Fotografie. Verwendet werden vorwiegend Schnappschüsse, es interessiert sie an den Fotos vor allem die weitere Verarbeitung durch Umwandlung in andere Materialien und die Präsentation in Form von Installationen. In ihrer neuen Serie "Patchy" lässt Kruse die Fotos diesmal auf Fahnenstoff drucken. Die Größe dieser Stofffotos auf Keilrahmen bewegt sich zwischen A4 und A3. "Auf das Holz von Keilrahmen werde ich eine Leinwand, die monochrom blau bemalt wird, normal von vorne bespannen und ein Landschaftsstofffoto von hinten spannen, beides in Richtung Betrachter. Eine zweite Landschaftsfotografie projiziere ich anschließend auf die monochrome vordere Leinwand und übertrage es mit Bleistift, um im Positiv-Negativ-Verfahren Teile des projizierten Fotos herauszuschneiden. Dadurch werden Details des hinteren, des zweiten Fotos wieder sichtbar. Durch die Stärke des Keilrahmens wird die Arbeit dreidimensional. Teile der Wände werde ich in demselben Blau streichen." Durch die Sichtbarwerdung verschiedener Ebenen wird ein Durchblick in eine andere Sphäre möglich. Auch hier wird es um einen Dialog freigelegter Strukturen gehen. "Für Käthe Kruse eröffnet sich ab 1987, nach dem offiziellen Ende der Gruppe (tödliche Doris), der Weg in die eigene Kunst. Ausgehend von der Dialektik, der Evolution, der Permutation, der universellen Rhythmik und anderen Grundstrategien, die bereits in der Arbeit der tödlichen Doris zu finden waren, bildet sie eigene, zyklische Werkreihen und grenzüberschreitende Komplexe aus. Die besten dieser Arbeiten, bestechen durch eine erhellende Spannung, die durch ein Aufeinandertreffen von hoher sinnlicher Anschaulichkeit und einer oft quer dazu verlaufenden Gedankenwelt entsteht." (Thomas Groetz)